Die Nationalbibliothek Lettlands lädt die gesamte Gesellschaft ein, 500 Jahre Bücher in Lettisch mit Mitmachaktionen und einer Abschlussveranstaltung am 8. November zu feiern
- patricijaimsa
- 21. Okt.
- 4 Min. Lesezeit

Am 8. November lädt die Nationalbibliothek Lettlands (LNB) alle herzlich zur Teilnahme am Höhepunkt der Veranstaltungsreihe „500 Jahre Bücher in Lettisch“ – „Mit dem Buch durch die Dunkelheit“ – ein, um 500 Jahre seit dem Druck des ersten Buches in lettischer Sprache zu begehen. Die Veranstaltungen finden in der LNB statt und werden von dort aus an 98 lettische Bibliotheken und Diasporagemeinden übertragen. An mehr als 30 Orten wird die Live-Übertragung durch besondere Veranstaltungen vor Ort ergänzt.
Der Regisseur der Veranstaltung „Mit dem Buch durch die Dunkelheit“ am 8. November, Reinis Suhanovs, und die Mitarbeiter der LNB laden zu einem gemeinsamen Fest ein – zur Feier des für das ganze lettische Volk in Lettland und weltweit bedeutenden 500-jährigen Jubiläums des lettischen Buches. Der Regisseur betont: „Ein geschriebener Text ist das Lebenselixier einer Nation. Um ein Lied der lettischen Musikgruppe Pērkons zu paraphrasieren: Solange es Autoren und Leser lettischer Texte gibt, werden wir leben“.
Die LNB bietet ein breites Programm an kostenlosen Veranstaltungen für alle Altersgruppen und Interessen vor Ort an.
Im Ziedonis-Saal wird von 11:00 Uhr bis 20:00 Uhr die Veranstaltung „Mit dem Buch durch die Dunkelheit“ in acht Akten zu erleben sein, an denen sich auch Bibliotheken und Diasporagemeinschaften in den Regionen Lettlands anschließen, indem sie ihre eigenen Veranstaltungen übertragen und die Live-Übertragung aus der LNB verfolgen. Acht Akte sind geplant: „Pressefrühstück: Zeitungen sind ein Entwurf der Geschichte“, „Kindermenü: Kinder – Autoren von Büchern“, „Geschäftsessen: Bitcoins sollten in einem entsprechenden Text ebenfalls behandelt werden“, „Nachmittagstisch der Heimatforscher: Es geschah hier“, „Nachmittag der schönen Literatur: Buchgeschichten“, „Politische Nachrichten: Das Buch als Element der nationalen Sicherheit“, „Digitales Abendessen: Wie zeigt sich das Lesen im digitalen Zeitalter?“, „Lese-Rave: Bücher, die zum Tanzen einladen!“
In den LNB-Lesesälen auf den verschiedenen Etagen des Gebäudes finden außerdem verschiedene Kammerveranstaltungen statt: die Teilnehmer sind zu „1:1-Gesprächen“ und thematischen Auswahlen aus der Sammlung eingeladen, die der Veranstaltung gewidmet sind. So wird im Lesesaal für Geistes- und Sozialwissenschaften ein Gespräch mit den Schriftstellern Māris Bērziņš und Osvalds Zebris stattfinden und es wird die Sammlung „Die meistgelesene Belletristik in Lettland“ vorgestellt. Im Lesesaal für Wirtschaft und Recht wird ein „1:1-Gespräch“ mit dem Unternehmer Viesturs Tamužs und dem Experten für digitale Sicherheit Elviss Strazdiņš sowie eine Auswahl aus der Sammlung „Finanzkompetenz“ stattfinden.
Im Zeitschriftenlesesaal laden gebildete Wissenschaftler zu einem Gespräch ein – Mārtiņš Mintaurs, leitender Forscher der LNB und Historiker, sowie Jānis Oga, Literaturwissenschaftler und Forscher am Institut für Literatur, Folklore und Kunst der Universität Lettlands. Außerdem wird eine Auswahl aus der Sammlung „Venta-Biber-Nachrichten und andere Geschichten. Zeitungen und Zeitschriften in den Werken lettischer Illustratoren“ vorgestellt“. Der Audiovisuelle Lesesaal widmet seine Sammlung einem weiteren besonderen kulturellen Jubiläum – dem hundertjährigen Bestehen des lettischen Rundfunks. Im Kartenlesesaal wird ein Treffen mit dem Historiker und Bildungsexperten Edgars Plētiens angeboten.
Im Kinderliteraturzentrum werden insbesondere die jüngeren Besucher erwartet. Dort wird die Ausstellung junger Bücherfreunde eröffnet, in der die kreativen und vielfältigen Bücher vorgestellt werden, die von Kindern aus verschiedenen Teilen Lettlands und der Diaspora im Rahmen der Kampagne „Mein Buch“ geschaffen wurden. Die Dichterin und Schriftstellerin Inese Zandere und der Regisseur des Theaters „Istabas teātris“ Jānis Znotiņš werden ebenfalls dabei sein und mit den Kindern sprechen. Im Atrium der LNB findet den ganzen Tag über die prozessuale Installation-Performance „Der Schreibende. Das Buch. Der Lesende“ statt. Außerdem wird der feierliche Abschluss der Aktion „Mein Bücherregal“ begangen – das Binden des gemeinsam von der Bevölkerung gestalteten Buches. Den ganzen Tag über ist jeder eingeladen, auch ein persönliches Geschenk für das Bücherregals des Volkes mitzubringen – ein besonderes Buch mit einer handgeschriebenen Widmung für kommende Generationen von Lesern.
Das der alternativen Lektüre gewidmete Programm „Der Keller“ erwartet die Besucher im Untergeschoss (-1. Stock) der LNB. Die alternative Lesart zeigt, dass der Text auch außerhalb des Buches lebensfähig ist – als Akt der Selbstdarstellung oder als kollektive Geste, als Tätowierung auf der Haut, als Graffiti im urbanen Umfeld oder als Eintrag in einem Tagebuch. Sie existiert in unterschiedlichen Formen und verwandelt sich in eine lebendige Erfahrung, die ihren Platz im Körper, Geist und Raum findet.
Während der Veranstaltung können die Besucher eine besonders vorbereitete Auswahl selbstverlegter, verbotener oder am Schreibtisch entstandener Literatur aus verschiedenen Epochen entdecken. Mit dem Schreiben als individueller oder kollektiver Erfahrung beschäftigen sich die Dramatiker Jānis Balodis und Elizabete Šiklova. Die von Studierenden der Lettischen Kulturakademie gestaltete Ausstellung „Graphic Content“ regt zum Nachdenken darüber an, wie der Einzelne den öffentlichen Raum für Selbstausdruck nutzt. Einblicke in Tätowierungen als Gegenstand wissenschaftlichen Interesses bietet ein Vortrag von Ieva Lībiete, Direktorin des Anatomiemuseums der Stradiņš-Universität Riga. Das Programm wird zudem durch eine Tattoo-Werkstatt ergänzt. Inspiration für eigene Texte liefern das Gestaltungsprojekt für kreative und ärgerliche Texte „iidziiba“ sowie die Pop-up-Ecke für gotische Kalligrafie der LNB-Museumspädagogin Dace Pūka. Ein besonderes Erlebnis, das die Handschrift als wesentliches Gestaltungselement in den Mittelpunkt stellt, bietet die Arbeit „Lebenslange Handschrift“ von Elīza Siliņa.
Die LNB erinnert freundlich daran, dass bis zum 8. November alle eingeladen sind, sich an der Volksaktion „Mein Bücherregal“ zu beteiligen, indem sie sich mit ihrer perönlichen Bibliothek fotografieren und das Foto mit einer kurzen Beschreibung einsenden. Ein Fragebogen ist unter folgendem Link verfügbar: http://ej.uz/LG500-anketa
Die Veranstaltungsreihe „500 Jahre Bücher in Lettisch“ und das dazugehörige Höhepunkt-Event „Mit dem Buch durch die Dunkelheit“ werden vom Kulturministerium der Republik Lettland und dem Staatskulturfonds unterstützt.
Das 500-jährige Jubiläum des lettischen Buches wurde in den UNESCO-Jubiläumskalender Lettlands aufgenommen – als kulturhistorisch bedeutendes Datum, das einen entscheidenden Ausgangspunkt für die Verbreitung und Entwicklung der lettischen Sprache sowie für die Entstehung, das Bestehen und die Identität der lettischen Nation markiert.
Weitere Informationen:
Aiva Rozenberga
Vertreterin der Veranstaltungsreihe „500 Jahre Bücher in Lettisch“
Nationalbibliothek Lettlands
E-Mail: Aiva.Rozenberga@lnb.lv
Telefon: +371 29462451
Agija Ābiķe
Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Lettische Nationalbibliothek
E-Mail: Agija.Abike@lnb.lv
Telefon: +371 27440994



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